Portugal ist auf jeden Fall eine Reise wert. So mancher denkt, es ist ein unscheinbares Land und nicht so geeignet zum Reisen wie Spanien, weil man vielleicht noch nicht so viel von dessen Nachbarland gehört hat. Aber alles was ich bisher von Portugal gehört hab, hat mich überzeugt, mich endlich mal dorthin zu begeben. Mit sehr günstigen Flügen hab ich nun also meine Tour gebucht.
Es geht Anfang April von München nach Faro. Die Stadt an der Algarve war der Start meiner 3-wöchigen Tour. Dort angekommen war das Wetter erst mal bewölkt und regnerisch, dennoch nutzte ich die Chance gleich die Stadt zu erkunden und verliebte mich schnell in die Azulejos, die Fliesenkunst, die man an vielen Häusern bewundern kann. Faro selbst ist relativ klein und man hat schnell alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß abgelaufen, am überraschendsten waren die Pfauen im Park und die Störche, die hier frei herumlaufen und fliegen. Besonders schön ist natürlich die Altstadt. Die Portugiesen selbst sind wahnsinnig freundlich und geben einem Tipps und Inspiration, was man am jeweiligen Ort unternehmen kann. Zu essen gibt es immer und überall Tapas, aber das kann ja auch alles Mögliche sein. Fisch ist besonders lecker und jeden Tag frisch.
Am nächsten Tag in Faro ging es an den Strand, wo man super entlang spazieren kann und das nun endlich sonnige, trotzdem windige Wetter genießen und entspannen kann. Den Wellen lauschen, wie sie rauschen, die Füße ins kühle Wasser und einfach nur da sitzen und auf’s Meer blicken. Das ist richtiges Urlaubsfeeling. Im April ist noch keine Hochsaison und die Strände sind relativ leer, dafür ist es zum Baden zum Teil noch etwas zu kalt.
Die Tour muss weitergehen und somit geht es mit den öffentlichen Bussen über Lagoa nach Carvoeiro. Hier sollte man unbedingt eine Bootstour machen oder entlang der Klippen, die sieben Strände ablaufen, die alle traumhaft liegen und beeindruckend aussehen. Einer der berühmtesten Strände ist der von Bénagil, dort kann man mit dem Boot zur bekanntesten Höhle fahren und den Ausblick vom Meer auf das Festland genießen. Sehr empfehlenswert, wie ich finde. Wenn man sich zu Fuß auf den Weg zum Strand von Bénagil gemacht hat, sollte man den Rückweg auch einkalkulieren. Wenn die Füße trotzdem schon zu sehr schmerzen, kann man mit viel Glück bei freundlichen Einheimischen im Auto mitfahren. Kleiner Tipp am Rande: Trampen funktioniert hier ganz gut.
Nun ging es weiter nach Lagos, eine super schöne Hafenstadt, in der man unter anderem viel Street-Art begutachten kann. Wenn man hier zwei Tage Aufenthalt plant, kann man an dem einen Tag die Stadt erkunden, am anderen macht man eine Wanderung entlang der Strände, die ein Muss in Lagos darstellen, wie ich finde. Die beeindruckenden Klippen zeigen sich in ihrem schönsten Orange und bieten einen traumhaften Blick über das Meer. Eine sehr schöne Fotokulisse für alle Hobbyfotografen und ein spannender Wanderweg obendrein. Ein bisschen schwindelfrei sollte man sein oder man geht nicht zu nah an die Klippen. Ein Abstecher zu den Stränden lohnt sich allemal. Im Sommer ist es dort bestimmt wunderbar zum Baden und Relaxen.
Endlich führt mich mein Weg von der Algarve in Richtung Lissabon und ich kann nun endlich die vielversprechende Hauptstadt begutachten. Bei der Ankunft merkt man erst wie groß Lissabon eigentlich ist und ist davon gleich mal überwältigt. Die lange rote Brücke, die Ponte 25 de Abril, die der Golden Gate Bridge ähnlich erscheint, bringt mich mit dem Bus in die zentrale Innenstadt. Nun galt es erst mal den Weg zum Hostel zu finden und da fuhr ich einfach erst mal mit der Metro. Schnell kam ich auch hier günstig in einem Surferhostel unter. Kurz Kraft tanken und dann gilt es 3 Tage lang die Stadt zu erkunden. Am ersten Tag schaut man sich natürlich die Haupttouristenattraktionen an und fährt gleich mal in das Viertel Belém, um dort am Ufer die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Schönstes Wetter unterstützt mich dabei. Das Kloster Mosteiro dos Jéronimos, das Café Pastéis de Belém, wo es die besten Pastéis de Nata der Welt gibt, das Padrão dos Descobrimentos und das Torre de Belém, das wohl bekannteste Wahrzeichen Lissabons.
Am zweiten Tag kann man mit einer kleinen Stadtrundfahrt in der Tram die Tour beginnen. Hier soll man einfach in die Tram Linie 28, Abfahrt Martim Moniz, einsteigen und bis Campo Ourique mitfahren. Hier kann man, wenn man aus dem Fenster schaut, bereits einige Attraktionen Lissabons erkennen und weiß dann schon wo man sich zu Fuß hinbegeben sollte.
Wenn man einen Stadtspaziergang macht, wird man erstaunt sein, wie oft es durch kleine Gassen, mal bergab oder bergauf geht und plötzlich wieder einen wunderbaren Aussichtspunkt gefunden hat, wo man den Blick über die Stadt genießen kann. In den Restaurants gibt es fast überall frischen Fisch, welchen man auch unbedingt testen sollte. Auch zum Shoppen eignet sich Lissabon sehr gut. Wer also eine kleine Shoppingtour einlegen möchte, ist hier genau richtig.
Nach dem anstrengenden Sightseeing-Teil in der Hauptstadt, geht es bald mit dem Flugzeug auf die Azoren-Insel Sao Miguel. Hier genieße ich den erholsamen Teil der Reise. Auf Sao Miguel gibt es einige Möglichkeiten, die Insel zu erkunden. Am besten ist, man mietet sich ein Auto, um auf eigene Faust losziehen zu können und flexibel zu sein. Die Busse vor Ort fahren sehr selten und sind nicht für Touristen ausgelegt. Wenn man aber Glück hat, findet man auch hier Einheimische, die einen einen Teil der Strecke mitnehmen.
Auf Sao Miguel wollte ich eine größere Wandertour unternehmen und einmal um den Kraterkomplex Sete Cidades herumwandern. Dieser Ausflug ist sehr empfehlenswert für Wanderbegeisterte. Der Ausblick ist überall wunderschön, denn man genießt nicht nur einen Ausblick auf den See, sondern zu beiden Seiten auf das Meer, vor allem wenn bei Sonnenschein eine klare Sicht hat. Außerdem war ich in einem Schwimmbad, wo man in natürlichen Thermalquellen baden kann, was sehr entspannend war.
Eine Wal- und Delfinbeobachtungstour sollte man auf jeden Fall auf seine Liste setzen. Bei gutem Wetter ist es traumhaft auf dem Boot zu fahren und neben sich Delfine herumspringen zu sehen, einen Blick auf die riesigen Wale zu erhaschen und gegebenenfalls sogar Schildkröten herumschwimmen zu sehen.
Nach einer Woche Sao Miguel, geht es nun wieder zurück auf das Festland. Ein kurzer Abstecher über Sintra an die Westküste zum Ort Azenhas do Mar, lädt noch zum Baden und an der Küste spazieren ein, um sich einen traumhaften Sonnenuntergang anzuschauen. Hier genießt man einfach die Ruhe und hört den Wellen zu wie sie an der Küste brechen.
Der letzte Teil meines Portugal-Ausflugs führt mich nach Porto. Eine wunderschöne Stadt, die mir fast noch ein bisschen besser als Lissabon gefällt, vielleicht weil ich sie auch einfach länger erkunden konnte. Die Zeit im Hostel war sehr cool, weil man mit den Leuten dort, seine Erfahrungen über Porto austauschen konnte und sich noch ein paar Tipps einholen konnte, was man hier alles unternehmen soll.
Zuerst schaut man sich natürlich die meisten Sehenswürdigkeiten an. Die Wichtigste und Schönste ist dabei wohl die Ponte de D. Luis I, die wunderschöne blaue Brücke, die die zwei Stadtteile miteinander verbindet. Einmal zur anderen Seite gelaufen geht es dort zum Portwein testen, in einen der vielen ansässigen Weinkeller. Im Taylor’s kann man sogar während des Wein trinkens Pfauen im Garten beobachten und sitzt dort gemütlich in einer netten Atmosphäre. Wer also noch nie Portwein getrunken hat, sollte das unbedingt dort mal versuchen, schmeckt sehr lecker. Zudem besucht man in Porto die unzähligen Kirchen und Monumente, vielleicht auch die berühmte Buchhandlung José Manuel Lello. Auf dem Kirchenturm des Torre dos Clérigos genießt man eine weite Aussicht über die Stadt Porto. Allerdings findet man auch auf unzähligen Spaziergängen durch die Stadt schöne und beeindruckende Plätze mit einer Aussicht über die Stadt. Einen Blick auf die Kapelle der Santa Catarina mit ihrer blauen Kachelfassade sollte man sich auch nicht entgehen lassen, da sie auch ein Wahrzeichen der Stadt darstellt. Die meiste Zeit hält man sich wahrscheinlich in der Ribeira (Altstadt) am Flussufer des Douro auf, um sich dort die bunten Häuser anzusehen, die Restaurants zu testen und die Atmosphäre der Stadt zu genießen. Sogar am Tag vor meiner Abreise gab es noch ein Feuerwerk zu sehen, da der 25.April ein Nationalfeiertag ist. Das war der krönende Abschluss meiner Reise durch ein Land, das mich fasziniert hat und das ich jederzeit wieder besuchen würde.